Verzinsung


Die Verzinsung gibt an, mit welchem Zinsbetrag ein Guthabenbetrag auf einem Bankkonto verzinst wird. Sie wird mit der Abkürzung „p.a.“ (pro anno, umgangssprachlich auch per annum, lateinisch für pro Jahr oder jährlich) angegeben, danach werden die Zinsen auf das Jahr berechnet. Zur genauen Berechnung der Verzinsung werden mehrere mathematische Formeln verwendet. In der Fachwelt spricht man von der einfachen Verzinsung und dem Zinseszins. Bei der einfachen Verzinsung wird der Zinsertrag nicht zu dem eigentlichen originären Guthabenbetrag dazu addiert, sondern meist an den Kontoinhaber ausbezahlt. Sie spielt eigentlich nur im privaten Bereich eine Rolle, wo nach dem Gesetz die Berechnung von Zinseszinsen ohnehin nicht erlaubt ist. Bankinstitute arbeiten hingegen auf der Grundlage des Zinseszinses. Hier wird der sich ergebende Zinsertrag dem Grundkapital zugeschlagen und zusätzlich in der folgenden Zinsperiode wie Guthaben mit verzinst. Die Rendite erhöht sich somit zusätzlich.

Die Verzinsung kann je nach Vereinbarung nach unterschiedlichen Zeitperioden abgerechnet werden. Der Zins kann täglich oder wöchentlich, was selten ist und verwaltungsmäßig zu aufwändig wäre, eher monatlich, quartalsmäßig oder jährlich abgerechnet und dann dem Grundkapital gutgeschrieben werden. Je öfter der Zins gutgeschrieben wird, umso schneller wächst das wiederum zu verzinsende Grundkapital, so dass sich der Zinseszinseffekt immer mehr bezahlt macht.

Die Höhe der Verzinsung hängt von der Art der Anlage ab. Je länger das Guthaben angelegt und damit der Bank für eigene Geschäfte zur Verfügung gestellt wird, umso höher ist die Verzinsung. Am geringsten fällt die Verzinsung auf dem Girokonto ins Gewicht, da der Kontoinhaber jederzeit über sein Guthaben verfügen kann und normalerweise auch viele Buchungsvorgänge anfallen. Tagesgeldkonten werden bereits besser verzinst, Festgeldanlagen am besten, noch besser natürlich der Kauf von verzinslichen Wertpapieren.

Der Zinseszinseffekt verdeutlicht sich an einem Beispiel: wer jeden Monat 50,- Euro über 35 Jahre anspart, erreicht bei einer Verzinsung von 7 % einen Betrag von etwa 84.000,- Euro, bei 12 % bereits 263.000,- Euro und ist bei 15 % Millionär, bei 21 % sind es dann 2,3 Millionen Euro. Wer also einen dreimal so hohen Zinssatz hat, erhält nicht etwa nur die dreifache Summe. Tatsächlich kommt fast dreißig Mal soviel heraus.