Tagesgeld


Tagesgeld ist eine Anlageform für Geld. Der Anleger richtet bei einer Bank, die Tagesgeldanlagen anbietet, zunächst ein Tagesgeldkonto ein. Auf dieses Konto überweist er von einem beliebigen Konto, auch von dem Konto einer fremden dritten Person, Geld. Das Geld wird dann auf dem Tagesgeldkonto angelegt und mit einem bestimmten Zinssatz verzinst.

Der Zinssatz für Tagesgeld ist sehr unterschiedlich und liegt aktuell in einer Spannbreite von 0,75 bis 4,5 Prozent pro anno (umgangssprachlich auch per annum, lateinisch für pro Jahr oder jährlich). Der Zinssatz ist gegenüber dem Zinssatz, der für Guthabenbeträge auf einem normalen Girokonto oder einem herkömmlichen Sparbuch gewährt wird, deutlich höher. Die Bank geht bei der Anlageform Tagesgeld davon aus, dass das angelegte Guthaben zumindest längere Zeit auf dem Tagesgeldkonto verbleibt als auf einem Girokonto, wo es jederzeit durch Überweisungen oder Lastschriften abgezogen werden kann.

Das Tagesgeldkonto dient hingegen nicht dem Geldverkehr, sondern allein der Anlage. Im Unterschied zur Festgeldanlage kann das Tagesgeld jederzeit ohne Einhaltung irgendwelcher Kündigungsfristen gekündigt und das Guthaben abgezogen werden.

Der Inhaber des Tagesgeldkontos kann über das Guthaben allerdings nur verfügen, indem er es auf ein von ihm vorher bereits bei der Einrichtung des Tagesgeldkontos festgelegtes Referenzkonto überweist. Er kann keine Überweisungen auf ein fremdes Konto eines Dritten tätigen. Allenfalls kann er sein Referenzkonto auswechseln, sofern er die Bank vorher unterrichtet. Der Sinn besteht darin, dass sichergestellt wird, dass tatsächlich nur der Eigentümer des Geldes in den Besitz des Geldes gelangt, möglichst keine Geldwäsche betrieben wird und das Tagesgeldkonto mit einer minimalen Verwaltung durch die Bank geführt werden kann. Demzufolge fallen meist auch keine Kontoführungsgebühren an, zumal die Bank mit dem Geld selbst wieder arbeiten kann.

Tagesgeldkonten werden derzeit vor allem auch von Direktbanken angeboten, die Kontoführung erfolgt über das Internet online. Dies ermöglicht höhere Zinssätze, die eine Bank, die ein Filialnetz mit großer Verwaltung unterhält, nicht unbedingt bieten kann. Wenn der Inhaber des Tagesgeldkontos gleichzeitig auch sein Girokonto bei der gleichen Bank führt, kann er binnen Minuten eine Überweisung abwickeln und über sein Geld verfügen. Wird das Girokonto bei einer anderen Bank geführt, nimmt die Überweisung eine etwas längere Zeit in Anspruch.