Postident-Verfahren


Das Postident-Verfahren ist eine besondere Form der Legitimationsprüfung einer Person. Das Verfahren trägt dem Umstand Rechnung, dass heutzutage viele Geschäfte online über das Internet abgewickelt werden und die Parteien keinen persönlichen Kontakt zueinander haben. Im Bankenbereich spielt das Postident-Verfahren dort eine Rolle, wenn eine Person ein Konto, zum Beispiel ein Girokonto oder ein Tagesgeldkonto, einrichten möchte und sich auf das Angebot einer Online-Bank bezieht.

Der Interessent kann auf der Webseite der Bank ein Formular auf Eröffnung eines Girokontos mit seinen persönlichen Daten ausfüllen, druckt dieses aus und unterschreibt den Antrag mit seiner Originalunterschrift. Zusätzlich druckt er einen Postident-Coupon mit einer Referenznummer aus. Er begibt sich mit allen Unterlagen dann zu einer Postfiliale seiner Wahl. Die Banken haben mit der Deutschen Post den Ablauf des Postident-Verfahrens in einer Vereinbarung geregelt und arbeiten mit einer Kundennummer. Die Post bietet zudem verschiedene Verfahrensvarianten mit unterschiedlichen Sicherheitskriterien an. Das Postident-Verfahren ist für den Kunden gebührenfrei.

Der Postmitarbeiter prüft, ob die vorsprechende Person, deren Name auf dem Postident-Coupon vermerkt ist, mit der Person identisch ist, die im Personalausweis benannt ist. Alternativ kann auch der Reisepass mit einer aktuellen Meldebescheinigung vorgelegt werden. Stimmt die Identität, überträgt der Postbeamte die Ausweisdaten in den Coupon und bestätigt diese Feststellung mit Stempel und Unterschrift.

Der Kunde muss zudem eine persönliche Unterschrift leisten. Er steckt dieses Formular nebst Coupon und Antragsunterlagen in einen Briefumschlag und schickt sämtliche Unterlagen an die Bank, bei der das Konto eröffnet werden soll. Die Bank prüft sodann die Kontoeröffnungsunterlagen und die Bonität des Antragstellers. Fällt die Prüfung positiv aus, wird der Antrag genehmigt, das Konto eingerichtet und die Kontounterlagen mit allen notwendigen Informationen über die Geschäftsbeziehung zwischen Bank und Kunde an den Kunden versandt. Wenn das Konto freigeschaltet ist, steht es zur Nutzung zur Verfügung. Mit dem Verfahren soll außerdem kriminelle Handlungen zur Geldwäsche verhindert werden.